Aufbau einer Selbsthilfegruppe

für Menschen, die ihre Neuroleptika absetzen wollen

Ganz besonders deswegen, weil es so wenig professionelle Unterstützung für Absetzversuche gibt, sind in diesem Prozess Gleichgesinnte unverzichtbar.
Zudem gibt es viel zu wenig Erfahrungswerte von Menschen, die erfolgreich abgesetzt haben.

Meine Vermutungen über die Ursachen der mangelnden Erfahrungswerte über ERFOLGREICHES Absetzen:
Ich vermute, dass es zum einen an mangelnder Unterstützung von Absetzvorhaben und Absetzprozessen liegt oder daran, dass viele Betroffene so entmutigt worden sind, dass sie von sich aus gar keinen Versuch starten wollen. Andere Betroffene wollen aber auch aus einer mündigen Entscheidung heraus einfach nicht absetzen, um das Risiko einer Psychose, das sie dabei fürchten, möglichst gering zu halten, was ich absolut toleriere. Andere setzen in einem viel zu kurzen Zeitraum und in viel zu großen Dosis-Schritten ab und überfordern sich damit. Oftmals geschieht das, meiner Beobachtung nach - und ich kenne das auch aus eigenem Erleben - aus Mangel an Aufklärung über gerade beim schnellen Absetzen verstärkt auftretende Absetzsymptome und aus Unkenntnis dessen, was das Gehirn während des Absetzens enormes leisten muss. Das Gehirn muss eine komplette Entwöhnung verkraften.

Was es kaum gibt, sind Erfahrungswerte, wie Menschen ihre Neuroleptika langsam, mit Unterstützung und mit adäquaten Bewältigungsstrategien erfolgreich ausgeschlichen haben.

Von daher kommt Selbsthilfegruppen, die sich gemeinsam mit diesem Anliegen unterstützen wollen, eine große Bedeutung zu. Den Wert von Selbsthilfegruppen habe ich schon in anderen Bereichen als große Unterstützung erlebt.

Aus diesem Grund plane ich, eine Selbsthilfegruppe zu gründen für Menschen, die ihre Neuroleptika reduzieren und absetzen wollen.

Wir wollen uns gegenseitig beim Absetzen (emotional und praktisch) unterstützen, um mit dem, was bei jedem von uns ganz individuell an Problematischem beim Absetzen auftaucht, umgehen zu lernen und individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Das können z.B. sein: Bewältigungsstrategien, die während des Absetz-Prozesses durch das Erleben von Absetzsymptomen erforderlich werden oder Bewältigungsstrategien, um nicht in eine "echte" Psychose abzugleiten....  oder was versuche ich (an Alternativen), wenn sich doch eine existentielle Krise anbahnt? …

Es kann auch um auch Hilfe gehen beim Umgang mit dem, was an ganz neuen Persönlichkeitsaspekten auftaucht, um Unterstützung bei Konflikten mit der Umwelt, Angehörigen und Profis, die dem Absetzen abwehrend gegenüber stehen.

Der Aufbau eines sozialen, unterstützenden Umfelds kann thematisiert werden oder konkret kann ein Absetz-Tagebuch geführt werden ... und ... und ... und vieles mehr.

Dabei wollen wir uns an den Richtlinien der DGSP (Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie) orientieren, bzw. nach diesen Grundsätzen in der Gruppe arbeiten.
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Flyer_Infoblatt_KuFo-Programme_Broschueren/ReduktionNeuroleptika_2014_web.pdf

Ich suche noch MitstreiterInnen, die mit mir gemeinsam diese Gruppe aufbauen wollen, sowohl Personen, die mit mir im Organisations-Leitungsteam sein wollen als auch Personen, die "nur" an der Gruppe teilnehmen wollen.

Bitte meldet Euch übers Kontaktformular. Ich freue mich über jede(n) Einzelne(n) :-)